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Grafis

Kategorie: Alpen & Fluren
Unterkategorie: Rheinebene
Feldflur → KarteBilder

Hinweis: diese Seite beschreibt die hist. Feldflur 'Grafis', für den Ortsteil 'Grafis' von Untervaz existiert eine eigene Seite (link).
u.a. auch: 'Graffis' (1719), 'Grafias' (1816), 'Gravis' (1960), der Name leitet sich vom lat. Wort 'grava' = Kies, Geröll ab. Sie befand sich südöstl. des damaligen Feldweges (Grafigass), der vom Salabrückli zum Wegdreieck mit Unteräuliweg und Chleiweidweg führte. Im Süden grenzte die Feldflur Palü an Grafis, im Südwesten ging sie in den Dorfteil 'Sala' über. Der Chleiweidweg begrenzte Grafis im Nordosten.
In Zeiten vor der Mitte des 18. Jh. (um 1750) wurde das frühere Bachbett des Cosenzbachs von der Grafisgasse (Grafigass) in Richtung Norden verlegt. Zuvor waren die Wiesen am früheren Bachbett mit dem Beinamen 'Pracanal' benannt worden, was aus lateinischer Ableitung die 'Wiesen am Kanal' bedeutete (lat. pratum = Wiese). Diese Wiesen am Kanal lagen in unmittelbarer Nachbarschaft der historischen Flur Grafis. Der Flurname Pracanal ist jedoch seit längeren nicht mehr in Verwendung.
Die Flur hatte in historischen Zeiten den Charkter einer Obstbaumwiese, der auch heute noch in deutlich kleinerem Umfang erhalten ist. Am Nordwestrand der Flur wurden im 20. Jh. nach und nach Wohnhäuser an der sog. Grafigass errichtet. 1940 wurden auf hist. Luftbildern zwei Wohnhäuser registriert während es auf einer alten Fotografie von 1919 dort noch keine Gebäude gab. Ab der Melioration der Rheinebene Anf. der 70er Jahre des 20. Jh. erfuhr die Flur eine kleine Erweiterung nach Nordosten, das dortige Wegedreieck wurde durch die Neugestaltung der Feldwege (Unteräuliweg und Chleiweidweg) etwas in diese Richtung verlegt. In dem so geschaffenen Flurwinkel wurde schon Anf. der 70er Jahre des 20. Jh. ein Gebäude errichtet, um welches sich nach und nach ein stattlicher Bauernhof entwickelte. In einer Luftaufnahme von 1990 konnte ein kleiner, rechteckiger Garten am Südostrand der Flur erstmals registriert werden, dessen Gehölz nunmehr eine beachtliche Höhe erreicht hat.
Vor der Melioration führte der Palüweg von der Grafigass nach Südosten über die Grafis-Flur zum damaligen Palü-Feld. Die Einmündung des Weges lag damals in etwa auf Höhe der Trafostation gegenüber der Einmündung des Rüfiweges in die Grafigass.
Die ehemals dichten Obstbaumbestände im Südwestteil der Flur sind mittlerweile vollständig verschwunden und das Gelände wird nun überwiegend als baumloses Weideland bzw. als Ackerland für Feldfrüchte genutzt.
Der Nordwestrand der Flur zur Grafigass hin ist inzwischen vollständig mit Baugrundstücken erschlossen.

Hist. Ansicht - Grafis
Ausschnitt aus einer alten Postkarte um 1920 mit der Flur etwa in der Bildmitte. Hist. Luftbild - Grafis
Ausschnitt aus einer Aufnahme von 1940 aus 3.050 m Höhe mit der Flur in der Bildmitte. Flurkarte - Grafis
Ausschnitt aus der offiziellen Flurkarte des Kantons Graubünden mit den dort vermerkten Grenzen der Flur.

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